Leerstände sind in kleinen und großen Städten ein Problem, das immer mehr auffällt. Dabei stehen Geschäfte, Wohnungen oder Bürogebäude leer und werden nicht genutzt, was negative Folgen haben kann.

In kleinen Städten kommt es oft zu Leerständen, weil immer mehr Menschen wegziehen, vor allem junge Leute. Der Verlust von Jobs und auch der Online-Handel macht es kleinen Geschäften schwer, zu überleben. Dadurch schließen viele Läden in den Innenstädten und es gibt immer mehr leere Gebäude. Das sieht nicht nur unschön aus, sondern sorgt auch dafür, dass die Stadt an Attraktivität verliert. Manchmal ist es außerdem schwierig, die leerstehenden Gebäude wieder zu vermieten oder zu verkaufen, weil die Nachfrage einfach nicht da ist.

In großen Städten sieht das Problem ein bisschen anders aus. Hier gibt es zwar Viertel, die sehr beliebt sind, aber auch welche, in denen viele Büros oder Wohnungen leer stehen. Ein Grund dafür ist, dass viele Firmen weniger Büroflächen brauchen, weil mehr Menschen im Homeoffice arbeiten. In vielen Städten gibt es auch das Phänomen von „Investitionsruinen“ – Gebäude, die von Spekulanten gekauft, aber nicht genutzt werden, um auf Wertsteigerung zu hoffen. Besonders in ärmeren Vierteln sind solche Leerstände ein großes Problem, weil sie den Stadtteil noch unattraktiver machen.

Die Auswirkungen von Leerständen sind in beiden Fällen ähnlich: Gebäude verfallen, die Umgebung wird weniger einladend und das Leben in der Stadt wird unattraktiver. In kleinen Städten schreckt das Menschen ab, dort zu wohnen, während in großen Städten oft die Ungleichheit zwischen den Vierteln wächst. Trotzdem gibt es auch Ideen, wie man gegen Leerstände vorgehen kann. Zum Beispiel könnten leere Büros in Wohnungen umgebaut werden oder leerstehende Läden könnten von Start-ups oder Künstler:innen genutzt werden.

Leerstände zu bekämpfen, ist aber gar nicht so einfach, weil es von vielen Faktoren abhängt, wie zum Beispiel der Wirtschaftslage und den Entscheidungen der Städte.

Im Rahmen der Projektwoche haben wir uns mit dem Leerstand in Wolfhagen auseinandergesetzt und kreative Konzepte entwickelt, wie man dem Leerstand in Wolfhagen entgegenwirken kann. Zuerst wurde eine Karte erstellt, wo alle Leerstände gekennzeichnet wurden. Unter anderem hat sich eine Gruppe ein Lese-Café gewünscht, wo man sich zum Lernen mit Freund:innen treffen könnte. Dort würden auch Arbeitsplätze für Schüler:innen geschaffen, die dort neben der Schule als Minijobber:innen arbeiten könnten. 

Eine weitere Idee war, den Garten bei der Musikschule mit Bienen oder Vogelhäusern zu versehen, um etwas Gutes für unser Ökosystem zu tun. Des Weiteren wurde mit 3D-Modellen gearbeitet und eine Idee für einen Club im alten Pelz entwickelt. Dieser solle aus mehreren Stockwerken bestehen, wo auf jedem „floor“ eine andere Musikrichtung läuft. Außerdem ist die Idee eines Cookie Ladens aufgekommen – diese Gruppe hat sich ebenfalls mit den aufkommenden Kosten wie der Miete etc. beschäftigt, die bei der Umsetzung aufkommen würden.

Wir haben uns die Frage gestellt, wie Wolfhagen früher aussah und was die Perspektive der Menschen ist, die schön länger hier leben. Dazu haben wir uns mit einer Frau unterhalten, die seit über 50 Jahren in Wolfhagen lebt.

Wir haben sie gefragt, was ihr fehlt bzw. was sie sich wünschen würde, darunter fallen Läden wie ein Bäcker oder Metzger, aber auch die Schließung von Pelz hat sie mitgenommen, weil Spielzeugläden für die jüngere Generation von Bedeutung sind. Leerstände gehörten zum Wandel und ein Probelm mit Wohnungen sähe sie nicht, eher im Gegenteil, es gäbe zu wenig Wohnungen. In den letzten Jahren seien auch viele neue Läden dazu gekommen, nur keine „alltäglichen Sachen“ wie zuvor genannt. Leerstände gehörten zu der Weiterentwicklung von Städten, man müsse nur aufpassen, dass es nicht ausartet.

Im Gegensatz zu heute gab früher es weniger Leerstände, da die jungen Leute Wolfhagen üblicher nicht verlassen haben, um das Familiengeschäft oder andere Läden zu übernehmen. Häuser sind meist nur verlasen wurden, wenn sie nicht mehr bewohnbar waren, und selbst wenn dies der Fall war, wurde dies behoben.

„Was sind ihre Ideen zu den Leerständen? Was wünschen Sie sich?“

Lilly & Katharina (Schülerinnen)