Für den Monat Februar setzte sich der fliegende Künstler Leander selbst die Aufgabe: „Laufe einen Monat lang rückwärts!“ Denn Leander arbeitet in seiner eigenen Praxis viel mit Handlungsanweisungen, sogenannten Scores. Bei dieser Technik schreibt man sich selbst einen Zettel, auf dem ein Vorschlag für eine Handlung steht.

Die Regeln zur Aktion im Februar wurden vorher notiert. So war Vorwärtsgehen in Ausnahmefällen zwar möglich, solche Verstöße mussten dann aber im Nachhinein schriftlich festgehalten werden. Mit dieser Aktion als Beispiel probierten Schüler:innen der ARS sich darin aus, eigene Scores für längere Zeiträume, meist für einen Tag, zu notieren. Diese Sätze wurden auf Papier geschrieben, um sie ausstellen zu können.

Das Rückwärtsgehen von Leander selbst klappte dann letztendlich doch nicht den ganzen Monat. Denn durch das Rückwärtsgehen wurden plötzlich ganz andere Muskeln belastet und die Schmerzen wurden zu groß. „Kunst darf anstrengend und schwierig sein, aber niemand sollte für Kunst leiden müssen – weder die Ausführenden noch das Publikum!“ findet Leander.

Deshalb sei es auch in Ordnung, wenn beim Machen bemerkt werde, dass etwas nicht funktioniere oder der Kontext doch nicht der Richtige sei. „Die ausgelösten Denkprozesse sind die Ergebnisse, auf die es mir ankommt.

Ursprünglich wollte Leander im Februar rückwärtsgehen und dann im Mai eine „E“-Diät machen, was bedeutet, den Buchstaben „E“ möglichst wenig zu verwenden. Nach den Erfahrungen mit dem Rückwärtsgehen wurde der Plan mit dem „E“ erstmal wieder auf Eis gelegt.

Alina Hermann (Lehrerin)