Ein Auszug
Videos
NEUROTISCHE MÄNNER, 2022, 3:50 min.
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SCHÖNHEITEN, 2020, 6:14 min.
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KURZFILM NYX, 2017, 20 min.
NYX ist ein Anti-Western in Ostdeutschland. Der zyklische Kampf des Lichts mit der Dunkelheit, personifiziert von einem schwarzen Huhn und ihrem weißen Sohn, wird auf dem Schauplatz einer Hühnerfarm neu ausgefochten. 13 Hühner in handgefertigten Kostümen nehmen ihren Kampf für artgerechte Tierhaltung dabei selbst in die Hand.
„(…) der kurze Essayfilm zeigt ein Kostümbild der Extraklasse und beschwört eine Vision herauf, die ich so nur im hedonistischen Umfeld der Berliner Bar25 erwartet hätte. Sophia hat ihren Freundeskreis porträtiert, wie er feiert, spielt und rennt. Womit mal wieder belegt ist, dass nur das, was nah am Herzen ist, es irgendwie bringt und jedes ausgedachte Zeug ist eben nur ausgedachtes Zeug. NYX schert sich nicht um Kohärenz und noch weniger um Lifestyle-Fragen. In den Tieren die Natur des Menschen zu erkennen, vielleicht ist das die zentrale Idee dieses Films. Aber er ist auch ein Stück audiovisuelle Literatur über Frauenbilder, Anderssein und die Suche nach dem Ursprung – Fragen, die letztlich Welten bilden.“
Nana Kogler
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Objects
NEW DRESDEN DAILY, 2022 – 2024
1. & 2. Ausgabe
Zeitungspapier, 50 cm x 35 cm
Herausgeber:in: Staatsschauspiel Dresden
Redaktion: Wanja Saatkamp, Maike von Harten, Sophia Mix & Ina Weise
Auflage: 250 Stk.
NEW DRESDEN DAILY ist ein Reenactment der historischen Tageszeitung THE DRESDEN DAILY, die zwischen dem 3. Februar 1906 und dem 10. Juli 1910 fast täglich erschien. Sie war damals die erste englischsprachige Tageszeitung in Deutschland (einsehbar unter digital.slubdresden.de).
Die Inhalte der NEW DRESDEN DAILY entstehen in kollaborativer Zusammenarbeit mit den Gästen des Montagscafé. Sie erscheint seit 2022 im jährlichen Turnus.
GLOBAL WARMING (VERSION NO. 2), 2017
Plastikflaschen, Nylonfaden
15 cm x 400 cm x 370 cm
Ausstellungsansicht, „Funplastic“, City Gallery des Kunstverein Wolfsburg, 2017

GENITALIENISCHE LANDSCHAFT, 2023
Textil, Teppich und Schaumstoff, 6 m x 4 m x 5 m (variabel)
Katalog und Kuration: Josef Panda und Sophia Mix
Fotos: R. Schittko
„Wie Lasalle sagt, ist und bleibt die revolutionärste Tat, immer das laut zu sagen, was ist.“
Rosa Luxemburg
Beim Nähen meiner genitalienischen Topografie wurde ich gefragt, warum ich keine Schambehaarung in meine Arbeit integriert habe. Ich bekam daraufhin einen Flashback: Ich bin fünf Jahre alt und sitze mit zwei Frauen in einem Nebenraum meines Kindergartens. Ich weiß nicht, warum ich alleine hier bin und warum ich nicht mit den anderen spielen darf. Die Frauen wollen irgendwas von mir, sie waren schon mal da. Diesmal haben sie mir Puppen mitgebracht. Doch die Puppen haben komische Fadenhaare unter den Armen und zwischen den Beinen. Und große Penisse und Vulven. Das weiß ich, weil ich doch neulich erst mit meinem Papa baden war und ihn gefragt habe. Meine neueste Erkenntnis war dabei, dass Mädchen und Jungs unterschiedliche Teile zwischen den Beinen haben. Und das habe ich dann meinen Freundinnen im Kindergarten erzählt. Und eine hat es ihrer Mama erzählt. Und die hat es einem Polizisten erzählt. Und dann kam die Polizei in den Kindergarten und hat mich zum Penis von meinem Papa befragt und dann musste mein Papa ausziehen und meine Mama hat viel geweint. Ich spiele also Baden mit den Puppen und merke, wie die Frauen wieder ungeduldig werden, wie beim letzten Mal auch. Eine der Frauen fragt mich wieder, was in der Badewanne passiert ist. Ich wiederhole ihr, dass es Penisse gibt und Vulven. Sie rollt ein Papier zu einem Phallus, steckt es mir in die Hand und fragt mich, was ich mit dem Penis gemacht habe. Ich fange an, das Papier zu zerknüllen, um es dem Naturphänomen eines nicht erigierten Gliedes ähnlicher zu gestalten, doch auch das frustriert die Frau und sie nimmt es mir wieder weg. Sie gehen und kommen zum Glück nicht mehr wieder.
Heute denke ich, das war wohl meine erste bildhauerische Arbeit. Die Frustration des Publikums auszuhalten, um der Wahrheit zu dienen. Nun begeben sich Menschen in die Brüsteberge, auf die Venushügel und unter die Peniswolken. Ein Gefühl von Geborgenheit und zugleich Unbehagen steigt in mir auf. Ich wünsche mich zurück in den Zustand, als Brüste Orte meiner Unwissenheit waren, Penisse die Phänomene einer entdeckungsreichen Welt und Venuslippen die Decken meiner Unbefangenheit. Eine paradiesische Kleinkindutopie. Und der Wunsch nach einer Sexualität, in der es um Entdeckungen geht, der Topografie von Körpern, mehr als um die pornografische Performance einer Heteronormativität, die mich langweilt und frustriert.


MONDKALENDER, 2023
Aluminium, Lack, Lindenholz, Gesso, Hasenleim, Pigment / Eitempera
60 cm x 60 cm
Nichts beeinflusst unser Verhältnis zur Sexualität so sehr und so subtil wie unser christliches Erbe; in dem weibliche Sexualität, Abtreibung, anale Praktiken, Masturbation oder Experimente mit psychoaktiven Pflanzen verdammt wurden, wie es im „Malleus Maleficarum“ des deutschen Inquisitors Heinrich Kramer 1486 geschrieben steht. Um mir aber die archaischen Bilder und Kräfte der prähistorischen Matriarchate wieder anzueignen, die lange unterdrückt wurden und an die ich hoffend glaube, habe ich eine Mondgöttin entworfen, ausgestattet mit Machtsymbolen verschiedener Kulturen. Sie trägt einen Heiligenschein in Gestalt von Mondphasen, der mit 28 Tagen die 13 Monate langen Jahre der alten Kulturen widerspiegelt, der sich als Zeitrechnung an den Menstruationszyklen von weiblichen Körpern orientiert. Denn unsere Körper sind die „Räume politischen Handlungsvermögens und kritischen Widerstands gegen Normalisierung“ schreibt Paul B. Preciado 2001 in seinem Buch „Testo Junkie“.
Mit der Technik der Fassmalerei auf Holz knüpfe ich an christliche Darstellungen Heiliger an. Und heilig ist, was heilsam ist. Und heilsam ist es, unsere Bedürfnisse nach körperlicher Nähe genauso wie nach Essen, Trinken und Schlafen als natürlich wahrzunehmen und liebevoll mit ihnen umzugehen.
Music
NOTHING SPECIAL EDITION, April 2023
Meta / Bass; Vero / Klarinette,; Stefan Brock / Portrait; Florian Illing / Mastering; Paul Uhlig & Daniel Lichtenstein / Aufnahme und Mischung
