Ein Auszug

GOOD NEWS, 2020
Müdes Layout, Größe variabel (etwa 50 cm & 18 cm)

Papier verwende ich nicht nur als Bildträger, sondern als Gestaltungsmittel. So bestimmen Linie und Schnitt oft mein zeichnerisches Werk. Ich zeichne, indem ich mit dem Messer Linien aus der Fläche herauslöse oder sie freistelle. Die Spuren der Werkentstehung werden dabei oft belassen. Die grazilen Papierskulpturen lassen an Architekturmodelle denken. Im plastischen Gestaltungsprozess geht es mir um grundsätzliche Aspekte der Bildhauerei wie Stabilität, Volumen, Durchsicht und Oberfläche. So wird auch die vermeintliche Statik traditioneller Skulptur hinterfragt.



 

VON PARIS NACH ROLANDSECK – IT´S OK TO DADA
100 Jahre Walking Art, ein Projekt mit Brigitte Kovacs

1921 riefen Hans Arp, André Breton, Tristan Tzara und weitere Kreative mit ihrem Manifest „Excursions & Visites“ zu einer Reihe von Stadtraumerkundungen zu banalen Orten in Paris auf. Entgegen dem ursprünglichen Plan fand nur eine Exkursion durch die Gärten der Kirche Saint-Julien-le-Pauvre statt.

Brigitte Kovacs und Fabian Knöbl nahmen das 100-jährige Jubiläum des Manifests zum Anlass, das Gehen als künstlerische Praxis wiederzubeleben. Vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussionen um den fortschreitenden Klimawandel erscheint das Gehen als künstlerische Ausdrucksform aktueller und politischer denn je. So ist diese Performance gleichfalls ein Versuch, Kunst und Leben in Einklang zu bringen. Durch das Umherschweifen sollen neue Verbindungen zwischen Räumen, Menschen und zwischen unterschiedlichen Zeiten hergestellt werden. […]

Vom historischen Originalstandort ausgehend luden Brigitte Kovacs und Fabian Knöbl zu Spaziergängen durch die Gärten von Saint-Julien-le-Pauvre ein, bevor sie sich auf ihren „Kunst-Pfad“ nach Rolandseck begaben. Die zurückgelegte Strecke selbst wird dabei zum Kunstwerk. […]

Der Weg führte die Künstler*innen durch die Champagne, Lothringen und Luxemburg über die Eifel bis an die rheinische Riviera. Wegmarken setzten sie dabei durch blaue Schilder und Sticker. Diese zeigen zwei Pfeile, die jeweils mit einem ‚DA‘ markiert sind und somit einerseits die Richtung weisen, andererseits aber auch den künstlerischen Bezug zu DADA anzeigen. Durch das Anbringen der Wegweiser und der Gedenktafeln wird der durchwanderte Raum vermessen und mit einem eigens entwickelten Zeichensystem markiert: eine Kartografie des Gehens als Kunst.

Dada Walk © Aldona Gritzmann

ABSTANDHALTER – ALS DIE AUTOS DIE STADT VERLIESSEN, 2020
Workshop Performance, Steirischer Herbst ´20, Graz

Mit selbst gebauten Abstandhaltern spazieren gehen?

So weit, so Corona.

Doch diese spezielle Performance hat gar nichts mit dem Virus zu tun: Wir bauen Abstandhalter in der Form und Größe von Autos und verdeutlichen damit, wie viel Platz diese im Vergleich zu Menschen einnehmen. Zum Workshop wurde eine Bauanleitung für Abstandhalter veröffentlicht.