Ein langer roter Teppich schlängelte sich über den Schulhof. Große und kleine Schüler:innen der Schule im Emsbachtal durften sich wie die großen Stars fühlen, als sie ihn entlang marschierten. Fotograf:innen entlang des Teppichs untermalten dieses Gefühl. Manche Schüler:innen hatten sich richtig herausgeputzt mit tollen Kleidern und Anzügen. Es war für alle ein großer Moment, denn manche sahen ihre filmischen Produkte das erste Mal zur großen Filmgala. Diese fand zu Ehren der fliegenden Künstlerin Claudia Sárkány statt.

Im Schuljahr 2021/2022 hatten die Schulklassen die Möglichkeit, mit ihren Ideen zur Künstlerin ins fliegende Künstlerzimmer zu gehen und gemeinsame Wege zu finden, diese zu realisieren. Weil das Kunstgebiet von Sárkány der Film ist, entstanden dabei sehr viele Filmproduktionen.

Im Gespräch mit den kleinen Künstler:innen zeigten sich verschiedene Sachen: Es ist nicht immer einfach, eine Idee zusammenzusetzen und ein Filmprojekt ist immer auch eine Teamarbeit. Und so entstanden je nach Alter und Idee sehr vielfältige Filme von einer Landung der Außerirdischen, bei dem sich die Schüler:innen und die Künstlerin in verschiedene Kostüme warfen und lustige Sätze sagten. In einer Trickproduktion überlegten sich Grundschüler:innen beispielsweise „Neue Happy Ends für das häßliche Entlein”. Im Müllmonsterprojekt wurden Müllmonster zum Leben erweckt.

Die Neuntklässler:innen realisierten eine Projektarbeit zum Thema Schlaf. Schüler:innen mit Schwierigkeiten in der Schule duften einen Podcast aufnehmen, warum sie die Schule blöd finden. Das Highlight war ein Musikvideo zu einem Liebeslied. Für alle Teilnehmer:innen gab es das Schulmaskottchen „Emsi” in Gold als kleine Ehrung.

Die Künstlerin Claudia Sárkány bedankte sich bei den Lehrer:inen, die sie bei den Projekten unterstützt hatten. Und auch die Klassen bedankten sich bei der fliegenden Künstlerin, denn sie hat ihnen nicht nur die Kunst näher gebracht, sondern ihnen Zeit geschenkt und immer ein offenes Ohr für sie gehabt.

„Ich danke euch für das tolle Jahr. Ihr werdet mir fehlen!”, so Claudia. Die stellvertretende Schulleitung Anette Ruberg-Neuser bedankte sich im Namen der Schulleitung bei der Künstlerin für ihr Wirken und die entstandenen Projekte. Claudia habe die Schule mit ihren Arbeiten bereichert.

Es war eine schöne, aber auch ganz schön anstrengende Zeit für die Künstlerin, die auch die letzten Tage durchgearbeitet hat, damit alle Filme rechtzeitig fertig wurden. Es war auch eine herausfordernde Zeit, weil Claudia über das gesamte Schuljahr hinweg jeweils eine halbe Woche in Niederbrechen und eine halbe Woche in Köln gewohnt hat. Das war für sie schwieriger, als sie sich zu Beginn des Projektes vorgestellt hatte.

Dennoch nimmt Claudia viel für sich aus dem Schuljahr mit. So hat sie vor diesem Projekt nie mit Grundschüler:innen zusammen gearbeitet. Durch das Jahr im fliegenden Künstlerzimmer hat sie festgestellt, dass ihr die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ungemein viel Spaß macht.

Gerne hätte Claudia noch viel mehr Projekte realisiert, mit mehr Klassen zusammengearbeitet, doch die Zeit sei bei allen Projekten der limitierende Faktor, wie sie bei der Filmgala mitteilte. Auf Claudia warten nun neue Projekte in Köln. Ins fliegende Künstlerzimmer wird ab September ein neuer Künstler einziehen und neue Projekte mit den Schüler:innen realisieren.

Heike Lachnit (betreut die Bloggruppe an der Schule im Emsbachtal)