Die Exkursion zur Vernissage der Ausstellung „Gemischte Tüte“ begann für die Schüler*innen und Lehrer*innen mit einer zweistündigen Busfahrt von Wetter in den Nassauischen Kunstverein nach Wiesbaden.

Gegen 12 Uhr kamen wir dann dort an. Der Künstler Jan Lotter nahm uns herzlich in Empfang. Er berichtete einige coole Sachen, die er bei der Übernachtung mit der Klasse 7d und während der Vorbereitungen erlebt hatte und erzählte begeistert von der Ausstellung. Er sagte, wir müssten uns noch ca. eine Stunde bis zur Eröffnung gedulden. Also gingen wir zur Pizzeria Tutti Frutti, um etwas zu essen. Bei dem Namen der Pizzeria traten bei einigen von uns direkt Assoziationen zu gemischten Tüten auf.

Um 13 Uhr kehrten alle wieder zurück und wir durften uns schon mal vorab die Ausstellung angucken. Es war echt toll zu sehen, was alles nach einem Jahr entstanden ist. Die Ausstellung erstreckt sich auf fünf Räume im zweiten Stock einer alten Gründerzeitvilla im Nassauischen Kunstverein Wiesbaden. Man betritt sie durch eine große, ausgesägte „Eistüte“. Es folgt eine aus buntem Karton hergestellte Kulisse aus Bäumen und Büschen, in der man die Vertonung eines Bilderbuchs aus Tansania durch Fünftklässler*innen hören kann.

In einem daran anschließenden Dokumentationsraum läuft der „Einführungsfilm“ zum Projekt „Das fliegende Künstlerzimmer“ vor einem Podest mit dem Architekturmodell des Künstlerzimmers. Es gibt hier auch Fotos vom Innenraum des damals noch unmöblierten Baus, vom Transport des Künstlerzimmers und von der Tanzperformance, mit der sich Jan Lotter und eine Gruppe verkleideter Tänzer*innen bei uns in der Schule eingeführt hat.

In den weiteren Räumen kann dann eine bunte Mischung an Arbeiten weiterer Schüler*innen besichtigt werden. Es gibt eine Riesenauswahl an Fotowänden, Fotocollagen, selbst entworfenen und angefertigten Spielen, Postern und feinen Arbeiten aus Ton. Der Künstler Jan Lotter hat nicht einfach so alle möglichen Werke der Schüler*innen aus einem Jahr der gemeinsamen Zusammenarbeit zusammengestellt. Er hat mit Bedacht ausgewählt, welche Exponate aus dem Künstlerzimmer gezeigt werden und welche nicht. Ich konnte mich in die einzelnen Künstler*innen meist sehr gut hineinversetzen. Viele Besucher*innen waren sehr angetan von dem, was die Schüler*innen mit Jan im Laufe seiner Zeit bei uns an der Schule im Künstlerzimmer angefertigt haben.

Die Werke sind so bunt und vielfältig wie wir Schüler*innen. Ich finde, dass Jan zu unseren Fragestellungen immer wertvolle Ansätze mit uns weiterentwickelt hat.  Dadurch konnte dann auch etwas Einzigartiges mit den Beteiligten entstehen.

Gegen 13.30 Uhr wurde es nach und nach voller und die Anspannung bei den Koordinator*innen und bei Jan stieg. Um 14 Uhr war es dann so weit! Der Staatssekretär im Hessischen Kultusministerium, Dr. Manuel Lösel, hielt eine spannende und lebendige Eingangsrede. Anschließend kam unsere Schulleiterin, Frau Barbara Burggraf, zu Wort und legte die Eindrücke und Impressionen aus Sicht der Schule dar. Es folgte eine Rede von Jan Lotter und meines Mitschülers Ron Mahmoodi.
Während Rons Ausführungen sammelte ich den nötigen Mut, um dem Publikum spontan etwas über zusätzliche Aspekte des Projekts sowie meine Empfindungen aus Sicht eines Zehntklässlers zu erzählen. Unsere Null-Bock-Einstellung zu Beginn des Schuljahres hatte sich – je besser wir Jan Lotter kennenlernten – immer mehr verändert. Wir 10er sind unheimlich stolz auf Jan und bedanken uns an dieser Stelle – gemeinsam mit unseren Mitschüler*innen der anderen Jahrgänge – ganz herzlich bei ihm.  Wir konnten sehr gut von seiner Arbeit profitieren, ebenso die Schule. Das Vorhaben unserer Schule war, die ästhetische Bildung durch die Teilnahme am Projekt „Das fliegende Künstlerzimmer“ neu „aufzuziehen“, weiterzuentwickeln und Impulse für die Zukunft zu erhalten.

Insgesamt kann ich sagen, dass dieser Tag sehr schön war. Es hat sich gelohnt, sich die Werke mal in neuer Umgebung anzuschauen und zu sehen, was alles entstehen kann. Für den (Kunst)unterricht ist „Das fliegende Künstlerzimmer“ ein guter Anschubser bzw. eine gute Starthilfe, um Neues zu wagen.

Am Projekt „Das fliegende Künstlerzimmer“ mit Jan haben meine Mitschüler*innen und ich mit großer Freude teilgenommen. Es war ein wunderschönes Jahr!

Puria (Abgänger, ehemals Klasse 10c)
Fotos: Jessica Schäfer