Wale mit einhundert Kilogramm Plastikmüll im Bauch, Hungersnöte, Dürren, ganze Inseln, die im Meer versinken …

Angesichts der überwältigenden globalen Bedrohung, die mit der Erderwärmung einhergeht, fühlt man sich oftmals wie gelähmt. Was kann man schon alleine ausrichten?

Jeden Freitag bestreiken Tausende Schüler*innen auf der ganzen Welt ihren Schulunterricht und gehen unter dem Motto „Fridays for Future“ auf die Straße, um für einen effektiven Klimaschutz zu demonstrieren.

In einer umfangreichen Unterrichtsreihe haben sich die Schüler*innen des WPU-Kurses Kultur3 intensiv mit den Fragen und Problemen des Klimaschutzes auseinander gesetzt und sich gefragt, was sie selbst unternehmen können und wie sie vor Ort in der Schule auf das Thema Klimaschutz aufmerksam machen und Mitschüler*innen zum Handeln aktivieren können.

Herausgekommen ist in Zusammenarbeit mit der Fliegenden Künstlerin Janina die Performance „Rettet die Welt“. Den Lichthof überspannte ein großes Netz, das mit Plastikmüll gefüllt wurde. Sonderbare Gestalten in weißen Kitteln und Tierköpfen durchschritten den Raum. In der Aula wurde eine eigens entwickelte Choreographie zum bekannten Schlager gezeigt, dessen neu getexteter Refrain nun eine beklemmende Bedeutung hat:

„Atemlos durch CO2
was mal Luft war ist vorbei
Atemnot Kerosin
Agent Orange Diamin

Palmöl Mikroplastik
Polyethylenterephalat
toxische Substanzen im Supermarkt

Wir können nicht mehr schlafen
sind radioaktiv
Fahren im Traum Diesel zum Abwracktarif

Das Meer besteht aus Plastik jetzt
Plastik das sich nie zersetzt
Wir wissen dass die Hitze steigt
doch keiner ist bereit

Wir sind überheblich
leider nicht unsterblich
haben keine Lösung
für sehr viel Müll

Müll ist unzertrennlich
irgendwie sehr dreckig
Komm nimm meine Hand
Rette die Welt

Verpackungslos durch die Welt
bis das Leben wieder hält
Ölkonzern zahl mehr Geld
Lasst uns kämpfen für die Welt

Atemlos schwindelfrei
großer Platz für uns zwei
Atemlos durch die Welt
bis das Klima wieder hält.“

Mit den Mitteln der Kunst erschließen sich die Schüle*innen aktiv die Welt, bauen Brücken zum Handeln und engagieren sich eindrucksvoll für die „Rettung der Welt“.
Dr. Simone Twiehaus