„Leise“, „kleine“ und „geheime“ Aktionen habe sie im Sinn, sagt mir Janina während einer der Besprechungen zur Eröffnungsfeier des „Fliegenden Künstlerzimmers“.

Diese Besprechung findet übrigens statt, während sie eine Einweisung auf einem Nassreinigungsfahrzeug bekommt und parallel dazu zwei weitere Kolleginnen auf die Möglichkeit kurzer Absprachen warten. Das Handy klingelt. Ich lausche gespannt den hörbaren Gesprächsfetzen. Die bestellten Flügel kämen wahrscheinlich zur Eröffnung nicht mehr rechtzeitig… nein, sie wisse noch nicht, ob man einen BMW in der Pausenhalle parken könne (kann man nicht). In mir kommen Zweifel auf, ob diese Aktionen wirklich so klein und leise sein werden. Wie werden meine Kolleg*innen, aber vor allem die Schüler*innen auf diese „leisen Störungen“ reagieren? Ich frage mich zwischenzeitlich, ob es eine gute Entscheidung war, die Aufgabe zu übernehmen, den Blog des Künstlerzimmers mitzugestalten. Wenn Janina im gesamten Schuljahr eine solche Gleichzeitigkeit von Aktionen und Projekten beibehält, ist es rein logistisch kaum machbar. Ich höre weiter zu – nun spricht Janina mit einer Kollegin. Fliegende Helium-Fische? Später vielleicht, noch nicht am Eröffnungstag! Ich muss lächeln und bin mir sicher: Es wird interessant sein, Janina in diesem Jahr zu begleiten!

Tatsächlich schafft es Janina zusammen mit befreundeten Künstler*innen – denen an dieser Stelle nochmals ein besonderer Dank ausgesprochen werden soll – bereits am Eröffnungstag, den schulischen Alltag auf Links zu drehen. Jingles mit Gesang, die über die Lautsprecheranlage Schüler*innen ins Büro des Schulleiters zitieren, ein Pausenkonzert, eine verlängerte große Pause, Konfetti-Regen, bunt lackierte Fingernägel beim Schulleiter und einigen anderen (auch bei mir), japanische Nachspeisen, putzende Banker, eine wehende Flagge und noch viel mehr. Ja, UNSERE Künstlerin Janina Warnk ist angekommen!
Persönliche Erlebnisse und Begegnungen dieses Tages schildern in der Folge nun elf Schülerinnen und ein Schüler meines Deutsch-Kurses. Vielen Dank dafür!
Ich freue mich auf mehr und ein tolles Jahr mit dem „Fliegenden Künstlerzimmer“, Janina und den Schüler*innen der GCLS.
Eike Michl (Lehrer für Deutsch und Geschichte)