Alle Jahre wieder treten die wackeren Reck*innen der GCLS in einem fairen sportlichen Wettstreit gegeneinander an, um ihre allgemeinsportlichen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen und am Ende stolz über das Erreichte eine Ehren- oder Siegerurkunde in den Händen zu halten. Am 3. September hat man sich im Weitsprung, Sprint, Schlagballweitwurf und Ausdauerlauf bewiesen, der Klassenlehrer ist entzückt, die Sportlehrer natürlich ebenso, der Sport-Fachleiter freut sich über zusätzliche Einnahmen für das „Deutsche Sportabzeichen“, Eltern und Großeltern feiern den Erfolg als Sieg des Geistes über die Materie. 

Offenbar gibt es aber auch – dies sei aus Gründen der journalistischen Sorgfaltspflicht nicht verschwiegen – Menschen, die durchaus andere Erfahrungen mit den Bundesjugendspielen verbinden. So ging vor einiger Zeit über Facebook folgender Satz viral: „Der größte Vorteil am Erwachsensein ist es, nicht mehr an den Bundesjugendspielen teilnehmen zu müssen!“ Dies war unserer Artist-Resident Janina allerdings nicht vergönnt. 

Nach Jahren der „traumatischsten Erfahrungen in sportlichen Wettkämpfen und des Sportunterrichts“ (O-Ton Janina) hat sie sich dazu entschlossen, den Kampf gegen den „inneren Schweinehund“ aufzunehmen und in diesem Jahr an den Bundesjugendspielen teilzunehmen. Zur Einstimmung gestaltete sie im Vorfeld motivierende Plakate, welche die Bundesjugendspiele bewarben. Am Wettkampftag begleitete sie eine 6. Klasse (Klassenlehrerin Frau Lux) und sorgte hierbei insbesondere bei den Wartezeiten zwischen den Stationen, aber auch durch die äußerst professionell geführte Vorbereitung – insbesondere in der Wahl der Funktionsbekleidung – für eine positive Atmosphäre, welche die Schülerleistung beflügelte.

Aber – und auch das muss an dieser Stelle betont werden – auch die persönlichen Wettkampfergebnisse waren insgesamt zur „Traumabewältigung“ geeignet. Sportlehrer Tim Winzenried erinnert sich: „Unter die Schüler*innen des 6. Jahrgangs mischte sich bei den diesjährigen Bundesjugendspielen unsere „Fliegende Künstlerin“. Von den überraschten Sportlehrkräften wurde sie schnell einer Riege zugeordnet und konnte ihrem Namen bei den ersten Disziplinen alle Ehre machen: Sie flog über das Springseil und auch beim Standweitsprung war eine, zumindest kurze, Flugphase zu beobachten. Doch beim Dodgeball versteckte sich Janina hinter anderen Schüler*innen und versuchte, nicht abgeworfen zu werden. Teil einer Performance zum Thema „Ballangst“? Auf dem Sportplatz nahm sie an den anderen Disziplinen teil und warf, sprang und sprintete mindestens so gut wie ihre Mitstreiter*innen. Doch ob es für eine Teilnehmerurkunde reichen wird? Die Sportlehrkräfte rechnen noch…“

Nachtrag durch die Redaktion des Blogs: Es reichte mit Rekordpunktzahl!

Redaktionsteam und Tim Winzenried (Lehrer)